isl.antville - Fischin auf Reisen (diesmal: Irland) |
Montag, 28. August 2006
Samstag, 27.05.2006
fischin
12:47h
Schlösser, Strände, Regenbögen Strecke: Newcastle, England > Seahouses, England Als wir heute morgen erwachen, trauen wir unseren Augen kaum. Die Regentropfen an unserem Fenster sind komplett abgetrocknet, der starke Wellengang hat nachgelassen und die Sonne strahlt uns von draußen an. Noch 2 Stunden bis zur Ankunft in Newcastle. Die verbleibende Zeit verbringen wir mit:
Dann gehts hinauf auf’s Außendeck, wo sich schon eine ganze Traube anderer Passagiere versammelt hat um die Ankunft im Hafen von Newcastle zu filmen, zu fotografieren oder einfach nur zu bestaunen. Bald tauchen die ersten typisch englischen Backsteinhäuser auf und wir können erste Linksfahrer auf den Straßen von Newcastle erkennen.
Und dann ist es auch schon so weit, eine riesige Fahrzeugkolonne wälzt sich aus der Fähre und mittendrin sind wir und passieren ein großes Schild. Auf dem Schild steht: „Welcome to the United Kingdom!“ Wir können es kaum glauben: unser Bus und wir haben es tatsächlich geschafft, einmal die Heimat Mr. Beans zu besuchen. Leider bleibt uns nicht viel Zeit diesen denkwürdigen Moment zu genießen, denn schon haben wir den Zoll passiert und müssen uns nun auf der linken Spur einordnen. Tino bleibt gelassen und passiert die ersten paar Straßen Englands unfallfrei. Auf der Gegenspur (also der rechten!) begegnen uns immer wieder Autos mit aufgesteckten englischen Fähnchen – erste Anzeichen der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft. Nachdem wir auf diese Weise eine ganze Weile das linksfahren geübt haben, macht sich langsam eine Frage in uns breit. Wo fahren wir jetzt eigentlich hin? Unvorbereitet wie wir sind, befinden sich in unserem Reisegepäck zwar unzählige Reiseführer und Prospekte über Irland aber natürlich kein einziges Faltblatt über England oder Schottland. Also, hinein ins erste Einkaufszentrum, wo wir 2 Schottland-Reiseführer und 2 Schottland-Reisekarten erstehen. Danach beschließen wir bei Mc Donalds noch lecker zu frühstücken, haben aber natürlich nicht an die hiesigen Eßgewohnheiten gedacht. Statt warmen Croissants mit Marmelade und Nutella gibt es hier nämlich deftige Würstchen oder das typische Ham&Eggs-Frühstück und darauf verspüren unsere noch vom heftigen Auf und Ab der Wellen über Nacht geprägten Mägen momentan leider überhaupt keinen Appetit. Hungrig kehren wir zum Auto zurück, studieren unsere neuen Reiseführer und brechen dann gen Norden auf. Unser Ziel heißt Edinburgh. Unser Weg führt durch leuchtend gelbe Rapsfelder, grüne Wiesen und kleine Ortschaften entlang der Küste Northumberlands. Die Landschaft ist flach. Nur ab und zu erschreckt uns ein auf der rechten Spur entgegenkommendes Auto. Die Sonne strahlt vom Himmel und die vereinzelten Schäfchenwolken werfen kleine Schatten auf die Felder. Es zieht uns ins Freie. Wir wollen Meerluft schnuppern. Die erste Gelegenheit für einen Spaziergang am Strand ist die Druridge Bay in der Nähe der kleinen Stadt Amble. Natürlich nutzen wir sie. Wir parken den Bus auf dem Strandparkplatz und machen Bekanntschaft mit dem hier üblichen „Pay&Display“-Parksystem. Das hört sich anfangs sehr kompliziert an, ist aber im Grund genommen nichts anderes als zu Hause. Pay: zahlen, Display: Parkschein gut sichtbar ins Auto plazieren. Als wir nach einem kurzen Spaziergang am Strand ankommen, herrscht dort schon ein buntes Treiben. Spaziergänger laufen am Wasser entlang, andere sitzen einfach nur im Sand und lassen sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Einige Drachenflieger machen sich den starken Wind zunutze und ihre bunten Lenkdrachen jagen sich am Himmel. Wir genießen eine zeitlang die herrliche Atmosphäre und fahren dann weiter in Richtung Norden. Bald tauchen die Spitzen eines Castles in der Ferne auf – natürlich wollen wir es unbedingt besichtigen. Als wir etwas näher kommen erfahren wir durch einige Wegweiser den Namen des Schlosses: Warkwood Castle. Obwohl es bestimmt nicht zu den schönsten oder berühmtesten Schlössern Englands zählt, schenken wir dem Warkwood Castle unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und besichtigen jeden noch so kleinen Winkel dieses alten Gemäuers. Immerhin ist es das erste englische Castle unseres Lebens! Hier begegnen wir auch erstmalig dem vielgerühmten „englischen Rasen“ welcher das Schloß wie ein grüner Teppich umsäumt. Und dann gehts weiter entlang der Nordseeküste immer weiter in Richtung Edinburgh. Die Landschaft wird mit jedem zurückgelegten Fahrtkilometer schöner und farbenfroher. Mit leuchtend gelbem Ginster bewachsene Steilküsten voller brütender Möwen wechseln sich mit sandigen Buchten und sattgrünen Wiesen ab. Überall weiden Schafe und Kühe. Da das Wetter immer noch wunderschön ist, entschließen wir uns zu einem kleinen Strandspaziergang entlang des Coastal Paths. Unser Weg führt durch dichte Ginsterbüsche und eröffnet immer wieder herrliche Ausblicke auf die herrliche Küstenlandschaft. Eine ganze Weile beobachten wir die unzähligen gurrenden Meeresvögel und fotografieren die schöne Landschaft. Und auf einmal – wir trauen unseren Augen nicht – beginnt es plötzlich zu regnen. Und obwohl das ist sicherlich nichts ungewöhnliches für diese Jahreszeit und diese Gegend ist, staunen wir was das Zeug hält denn: Bevor wir das Phänomen näher beleuchten können, hat es natürlich schon wieder aufgehört. Da uns der Regen jedoch zurück ins Auto getrieben hat fahren wir weiter entlang der Küstenstraße. Immer wieder tauchen aus der Ferne die Umrisse von einsamen, direkt am Meer gelegenden Schlössern auf, und langsam wird uns klar, daß wir auf unserer 2-wöchigen Reise nicht jedes von Ihnen aus der Nähe besichtigen können. Am Strand von Bamburgh legen wir einen weiteren kleinen Stop ein. Leider können wir nicht lange verweilen denn unser nächstes Ziel wartet schon auf uns: das Lindisfarne Castle, welches romantisch auf der kleinen Nordseeinsel Holy Island gelegen ist. Es zu erreichen ist leider nicht so einfach wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Zufahrtsstraße zur Insel Holy Island steht nämlich bei Flut komplett unter Wasser und ist daher nur bei Ebbe passierbar. Als wir ankommen, ist natürlich gerade Flut und wir müssen das Lindisfarne Castle auf später verschieben. Die Zeit bis zur Ebbe wollen wir auf der romantischen Landzunge St. Abbs verbringen. Auf dem Weg dorthin passieren wir die englisch/schottische Grenze. Angekommen im kleinen Örtchen St. Abbs machen wir zunächst einen kleinen Spaziergang am Hafen wo wir den ersten Regenbogen britischer Natur erleben. Dem kleinen Spaziergang schließen wir danach noch einen großen Spaziergang im St. Abbs Head National Nature Reserve Park an. Auf unserer Wanderung zeigt sich uns die Nordseeküste von ihrer schönsten Seite. Hügeliges grünes Hinterland geht in eine traumhafte Steilküste über und immer wieder eröffnen sich uns großartige Aussichten auf steinige oder sandige Küstenabschnitte. Auch der Wettergott läßt uns nicht im Stich. Die kurzen Regenschauer sind vorbei und die Sonne blinzelt wieder zwischen schnell vorüberziehenden Wolken hervor. Genauso haben wir uns unseren Urlaub auf den grünen Inseln vorgestellt. Zurück am Auto machen wir ein kleines Picknick, und dann heißt es aufbrechen denn die Sonne steht nur noch tief am Himmel und es sind ja noch einige Kilometer zurück bis zum Lindisfarne Castle. Als wir ankommen ist glücklicherweise Ebbe und die Zufahrtsstraße auf die Insel Holy Island damit endlich passierbar. Da wir praktisch auf dem Meeresgrund entlangfahren, wird die Fahrt zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Die Straße ist noch teilweise überflutet und mit Seetang und anderen Meeresablagerungen übersät. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir am Parkplatz des Lindisfarne Castle an, welcher vor ein paar Stunden sicher noch mit unzähligen Reisebussen gefüllt war. Jetzt sind glücklicherweise alle Busse verschwunden und wir spazieren ganz alleine am Strand entlang bis zum Schloß. An den Mauern des Schlosses verweilen wir, bis der letzte Sonnenstrahl hinterm Horizont verschwunden ist und beobachten die unzähligen weidenden Schafe. Die Abendstimmung ist einfach phantastisch. Am liebsten würden wir noch länger hier verweilen doch leider stehen wir nun vor dem Problem der Campingplatzsuche. Der erste Campingplatz dieses Urlaubs muß gefunden und bezogen werden und wir haben noch keine Ahnung wo sich dieser befinden könnte und vor allem – wie lange er geöffnet hat. Eine Stunde später haben wir zwar einige geöffnete Campingplätze in der Nähe aber leider immer noch kein Nachtquartier gefunden. Das Problem trifft uns völlig unerwartet. Mit geschlossenen Campingplätzen oder Nachtschranken hätten wir ja noch gerechnet. Diese Campingplätze aber sind VOLL. Und wenn sie nicht voll wären, würde es uns auch nichts nützen, denn die Camps sind ausschließlich Mitgliedern diverser Campingclubs vorbehalten. Deprimiert fahren wir 35 km zurück bis nach Seahouses wo wir auf der Herfahrt einige Campingplätze gesehen hatten. Doch auch dort kassieren wir eine Absage nach der anderen, bis uns schließlich der Zufall zur Hilfe kommt. Ein Campingplatzwart in Seahouses kann uns einen Stellplatz zwischen den Zelten anbieten da das vorher dort befindliche Zelt den mittlerweile ziemlich heftigen Windböen zum Opfer gefallen ist. Vorher erkundigt er sich aber erstmal ausführlich über unser Nachtquartier auf Rädern. Resonanz des Tages:
In diesem Sinne: Gute Nacht! ... Link
Freitag, 26.05.2006
fischin
12:46h
Anfahrt + Ozeanüberquerung Strecke: Hartenstein, DE > Ijmuiden, NL Der Start der ersten Irlandreise unseres Lebens vollzieht sich eigentlich nicht viel anders als andere Urlaubsstarts vorher. Unser Reisegepäck ist gut im Bus verstaut, die dicke Fleecebettwäsche überzogen und unser trauriger Kater Lennox noch ein letztes Mal gedrückt. Das Wetter ist sonnig, aber kalt. Es ist 8:09 Uhr. Auf gehts in Richtung Ijmuiden, wo um 17 Uhr unsere Fähre der DFDS Seaways in Richtung Newcastle ablegt. Tja, was wissen wir eigentlich über das Land, in dem wir nun 2 ½ Wochen Urlaub im Campingbus zu verbringen gedenken?
Nach zwei verkehrstechnischen Verfehlungen im Ruhrpott und bei Amsterdam kommen wir um 16:30 Uhr abgehetzt am Fährort Ijmuiden an. Es regnet in Strömen. Als wir den Bus im Cardeck der Fähre "King of Scandinavia" zurücklassen, zeight dessen Kilometerzähler 834 km an. Laut Routenplaner ist die Strecke komischerweise nur 738 km – der Rest muß also Umweg gewesen sein. An Bord der Fähre herrscht schon geschäftiges Treiben, als wir es endlich vom Carport aufs Passagierdeck geschafft haben. Eine dreiköpfige Band begrüßt die ankommenden Passagiere, die Stewards erteilen erste Informationen über den Reiseablauf und wir suchen ersteinmal unsere Kabine. Diese befindet sich im 5. Stock und ist, wir wir unseren Buchungsunterlagen entnehmen können, mit „Klimaanlage“ und „Meerblick“ ausgestattet. Dieser Luxus kostet uns insgesamt 280,- EUR: ein stattlicher Betrag für eine 17-stündige Fährüberfahrt. Als wir die Kabine betreten, wird uns klar, daß auch das Preis-Leistungsverhältnis ziemlich zu wünschen übrig läßt. Der „Meerblick“ besteht aus einem kleinen, viereckigen und unglücklicherweise auch noch naßgeregneten Fenster in der Größe eines A4-Blattes. Die Klimanlage rattert was das Zeug hält und was das allerschlimmste ist: das ganze Zimmer vibriert und die beiden unbesetzten oberen Exemplare der 2 Doppelstockbetten klappern im Takt der Motorengeräusche vor sich hin. „Tja, es ist und bleibt eben ein Schiff“, meint die niederländische Stewardess, der wir unsere ersten Reiseeindrücke schildern, teilt uns aber letzten Endes eine andere Kabine auf dem "Erste-Klasse-Deck" 9 zu. Als wir unsere neue Kabine betreten wird uns klar, daß ein Schiff nicht überall nur ein Schiff ist, sondern daß es sich für ein paar Euro mehr auch in ein Luxushotel verwandeln kann. Die Betten sind länger, die Fenster größer, die Klimaanlage ist leiser, der Toilettenraum geräumiger und auch die Doppelstockbetten geben keinen Mucks von sich. Hier kann man es aushalten! Wir beziehen also die neue Kabine und vertreiben uns die restliche Zeit bis zum Schlafengehen an Bord. Und weil wir ja hartgesottene Nordlandurlauber sind, führt unser erster Weg uns natürlich aufs Außendeck. Hier peitscht der Wind mächtig um unsere Ohren und auch die ab und zu mal durch die Wolken blinzelnde Sonne treibt die Temperaturen nicht wesentlich nach oben. In der Ferne können wir große Tankerschiffe und den einen oder anderen Bohrturm entdecken. Auf dem Oberdeck singt ein betrunkener Passagier „My Heart will go on“. Obwohl es mittlerweile schon 21:30 Uhr ist, steht die Sonne noch ziemlich hoch am Himmel. Wir warten auf Deck, bis sie hinter einer dicken Wolke verschwindet. Das passiert gegen 21:45 Uhr. Nach dem Sonnenuntergang melden unsere Mägen tüchtigen Hunger und es wird Zeit, sich nach einem Platz zum Abendessen umzuschauen. Hierzu gibt es auf der „King of Scandinavia“ diverse Möglichkeiten. Unsere erste Anlaufstelle ist das „7-Seas-Buffet“. Dieses ist reichhaltig mit verschiedenen Leckereien bestückt, so daß uns schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Leider kostet der Spaß ganze 28,50 EUR pro Person und hat auch nur bis 22:30 Uhr geöffnet, was unseren Mund schnell wieder austrocknen läßt. Auch in der „Coffee-Bar“ verweilen wir nicht lange denn hier kostet das belegte Brötchen immerhin noch 6,- EUR. ... Link ... Nächste Seite
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