isl.antville - Fischin auf Reisen (diesmal: Irland)
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Donnerstag, 8. August 2002
Vorwort

Ich hab's getan!!!

Iceland

Mein Island

Mein Island mache ich mir
aus Feuer und Eis, spucke
Geysire in den Himmel,
lasse Dampf ab, Wolken-
pferde auf denen sie reiten,
Hojotoho, die Walküren
von Edda zu Edda,
lasse es funken zwischen
Brünhild und Siegfried,
wie wenn an zwölf Nächten
das Nordlicht über
Vulkanfeuern aufgeht,
lasse die Trolle an
Straßenbaustellen Schilder
aufstellen mit der Weisung
zu Atem beraubenden
Elfentanzplätzen,
wo Björk auf Blumenmusik
barfüßig umgeht,
und spendiere
von Zeit zu Zeit
Touristen und Heringsfängern
eine glanzvolle Mitternachtsonne.
Was aber im Allthing
die Damen und Herren
Abgeordneten angeht,
das walten die Nornen.

(Sein und Singen, Würzburg 2000)

Iceland

Island - terra incognita, arktischer Inselstaat inmitten des Atlantiks. Ein Land geformt durch Feuer und Eis.
Viel hatte man schon gehört über die sogenannte Insel der Kontraste: das "Islandpferd", das "Islandtief", der "Islandpullover" und doch so wenig wirklich verstanden. Reportagen berichteten über die schaurig-schöne Landschaft eines Kleinplaneten, von dessen Unbewohnbarkeit selbst die Einheimischen überzeugt sind, über mutige Touristen, die es Jahr für Jahr an diese unheimlich spröden Orte zieht, über Regenperioden, die einige Wochen andauern und eine Sonne, die mehrere Monate lang nicht aufgeht. Urlaub in Island? NIEMALS!

Dank einem Mann, der schon seit Jahren von einem Urlaub auf der Regeninsel träumt und dessen Wohnung mit Bildern derselben tapeziert ist, habe ich es letztendlich doch getan.

Natürlich ist die Vorbereitung einer solchen Reise nicht ganz einfach, von daher gab es noch einige Überlegungen anzustellen, bis es am 10.05.2002 dann endlich losgehen konnte.

Da die meisten der landschaftlichen Highlights Islands, wie der Vatnajökull Gletscher, der Skaftafell Nationalpark, der Mývatn-See oder die Hauptstadt Reykjavik sich entlang der berühmten "Ringstraße No. 1" befinden, beschlossen wir, dieselbe zu unserem Urlaubsziel 2002 zu machen. Eine Umrundung der Insel in 14 Tagen erschien uns wie geschaffen, um einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit der isländischen Natur zu gewinnen, die vielgepriesenen Fjorde, Gletscher, Lavawüsten, Vulkane und Geysire zu bestaunen und mit möglichst wenig Zeitaufwand möglichst wenig zu verpassen.

Islandkarte

Tinos ursprünglichen Traum, die Umrundung Islands mit eigenem Fahrzeug hatten wir auf Grund mangelnder Urlaubstage und meiner Überzeugung, das Jahr 2002 nur überleben zu können wenn neben Island auch noch mindestens zwei Wochen "Urlaub in der Sonne" drin sind, ziemlich schnell aufgegeben. Nun mußte eine andere Möglichkeit her, einen langgehegten Männertraum in Erfüllung gehen zu lassen - aber welche? Uns in einem Reisebus 2 Wochen lang über Stock und Stein schaukeln zu lassen fiel natürlich von vorn herein aus. Ebenso die 4-tägige Fähranfahrt über die Färöer-Inseln. Und eine Hochland-Schwitztour mit dem Rad wollten wir uns für's "erste Mal" auch nicht unbedingt zumuten. Also mußten wir uns gezwungenermaßen für die vielleicht kostenintensivste aller Möglichkeiten entscheiden: FLY&DRIVE. So schnell wie diese Entscheidung herbeigeführt war, so lange haperte es mit der Umsetzung. "Urlaub im Regen?", jammerte ein sonnenverwöhntes Frauenherz, "Igitt!"
Erst am 03.05.2002, also nur wenige Tage vor der Abreise, war endlich alles in Sack und Tüten. Die Flugtickets und Vouchures für 13 Übernachtungen in Farmen und Gästehäusern rund um die Insel in der Hand standen wir vor dem Reisebüro Hartenstein und hingen unseren zugegebenermaßen recht gemischten Gefühlen nach. Der eine unendlich glücklich, die andere unendlich deprimiert, wurde uns langsam aber sicher eines klar: nun gibt es kein Zurück mehr. Erste Zweifel kamen auf: plant man eine solche Reise nicht etwas längerfristig? Was wissen wir überhaupt über dieses Land? Wir entschieden, die letzten Tage in hot and sunny Germany zu nutzen, um einschlägige Fachliteratur über Island zu kontaktieren und uns umgehend über unser Reiseziel zu informieren.
Wir erfuhren folgendes:

"Dem reizüberfütterten Besucher gewährt Island eine Menge Bekanntschaften, darunter vielleicht auch solche, die er garnicht machen wollte, allem voran die Bekanntschaft mit sich selbst. Wer aus unserer Fernseh- und Videowelt kommt und sich der totenstummen Einöde einer isländischen Gesteinswüste aussetzt, wird womöglich Schwierigkeiten haben, den Anblick zu ertragen. Hier gibt es nichts, woran er sich festhalten, wohin er fliehen, womit er sich betäuben könnte, nur die kahle Wirklichkeit eines leergefegten kleinen Kontinents mit Namen Island. Wer losmarschiert in diese Wüste, dem nächsten Berg entgegen, über bröckelige Kämme, durch Furchen mit gesplitterten Steinen, der hört kein Geräusch außer dem der eigenen Schritte. Über vereinzelte Schneefelder geht es aufwärts, kein Mensch weit und breit, kein Vogelschrei, nur Wind und Steine. Kindskopfgroße Obsidiane liegen umher, man stößt auf leuchtend gelbe Schwefelblüten, Erdspalten, aus denen Gase strömen, giftige Gase. Der Planet Erde, wie er vor Millionen von Jahren ausgesehen hat, ist Gegenwart in Island. Kein Ort an dem man leben könnte, aber gerade darum faszinierend. Entweder man liebt sie, die isländischen Wüsteneien, oder man wendet sich mit Grauen ab"

AHA. Die heiße Sonne Kroatiens, die gigantischen Atlantikwellen Frankreichs und die grünen Wiesen von Neuwürschnitz im Kopf zählte ich mich mit weinendem Herzen schon zu denjenigen Menschen, die sich auf jeden Fall mit Grauen von Island abwenden würden und konnte den Tag unserer Rückkehr nach Deutschland kaum erwarten.

Als am Freitag, 24.05.2002 unser Flugzeug der Icelandair in Keflavik abhob und ich aus dem Fenster gerade noch so einen letzten Blick auf das einmalige, unvergeßliche Farbenspiel der isländischen Natur werfen konnte, bevor mir eine dicke Wolkendecke die Sicht auf die Insel versperrte, weinte mein Herz wieder.

Tja, und nun liegt sie schon wieder so lange zurück, unsere Reise ins Ungewisse, auf der wir letztendlich fast mehr Sonne hatten als den ganzen Sommer lang in Sachsen. Und nicht nur uns beide hat die "Icelandair" 2 Tage nach meinem 24. Geburtstag wohlbehalten wieder in Frankfurt ausgespuckt, sondern auch eine ganze Reihe von Urlaubssouveniren wie z.B. eine Molli-Decke aus dem Flugzeug, eine reinrassige Islandrose, jede Menge Boden- und Gesteinsproben, 3 T-Shirts aus dem Hard-Rock-Café, unzählige Postkarten und Reiseprospekte und - nicht zu vergessen - ein vollgeschriebenes Tagebuch sowie 20 Kleinbildfilme mit je 36 Fotoaufnahmen.

Die schönsten unserer Urlaubsfotos und -erinnerungen sollen nun hier auf "isl.antville" für immer verewigt werden, so daß Ihr alle neidisch werdet und euren nächsten Sommerurlaub zu einem 2-wöchigen Akt der Selbsterhaltung macht, genauso wie wir auf Island im Mai 2002.

Viel Spaß!

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