isl.antville - Fischin auf Reisen (diesmal: Irland) |
Dienstag, 24. Oktober 2006
Mittwoch, 31.05.2006
fischin
16:32h
Im Land der tausend Farben Strecke: Ballycastle > Downhill Ich erwache um 8:00 Uhr. Trotz des herrlichen Stellplatzes direkt am Wasser habe ich schlecht geschlafen. Tino hat gut geschlafen, ist dafür aber krank und verteilt mit unzähligen Taschentüchern seine Bazillen und Keime in unserem kleinen Heim. Gegen 9:00 Uhr kriecht auch unser Stellplatznachbar Le Tartare aus seinem Bus, gräbt den Klappstuhl aus und macht sich ein schönes Frühstück mit Croissants und Confiture. Der deutsche Bus, welcher sich aus all den freien Stellplätzen ausgerechnet den neben den Toiletten ausgesucht hat, rüstet bereits zum Aufbruch. Wir begeben uns erstmal zur morgentlichen Katzenwäsche. Das warme Duschwasser kostet uns heute 50 Pence, läuft aber so lange, daß wir es gemütlich zu zweit nutzen können. Nach dem Frühstück im Freien, wobei uns ein kleiner frecher Vogel tatkräftig mithilft, verlassen wir dann den Campingplatz. Der Wettergott ist uns wieder wohlgesonnen und da auf unserem heutigen Tagesplan eine beträchtliche Menge von Sehenswürdigkeiten steht, heißt es keine Zeit zu versäumen. Bevor es losgeht, gilt es aber erst noch einige kleine aber lebensnotwendige Besorgungen zu machen. Wir brauchen nämlich dringend:
Nachdem wir in der Touristeninformation Ballycastle nach langer Suche erfahren, daß Fotofilme hierzulande in den Pharmacies (Apotheken) erhältlich sind bringen wir das erste Problem relativ schnell zur Klärung. Für das zweite geht allerdings der gesamte Rest des Vormittags drauf, da ich leider erst beim Bezahlen der Backwaren absoluten Geldmangel in meinem Portmonnaie feststelle. Die nette Verkäuferin und die hinter mir wartenden Kunden nehmens glücklicherweise gelassen und die bereits fertige Tüte mit frischen und lecker duftenden Backwaren wird erstmal für mich hinterm Thresen verwahrt. Also nichts wie zum Geldautomaten, den ich nach ca. 10-minütiger Suche in der niedlichen und mit einer viel Zahl bunter Kolonialläden bestückten Stadt Ballycastle letztendlich direkt neben der Bäckerei entdecke. Hier muß ich dann feststellen, daß irische Warteschlangen sich von den britschen höchstens dadurch unterscheiden, daß die Iren noch geduldiger darin ausharren, bis sie endlich an der Reihe sind. Nach einer halben Stunde komme ich abgehetzt aber mit gut gefülltem Portmonnaie wieder bei der freundlichen Bäckersfrau an und nehme meine inzwischen schon fast vergessene Tüte mit Brötchen entgegen. Tino, der sich inzwischen um die Besorgung der Fotofilme gekümmert hat ist schon auf der Suche nach mir. Kurz nach 13 Uhr verlassen wir Ballycastle. Endlich kann unsere große Sightseeing-Tour entlang der Causeway Coast Nordirlands beginnen! Diese führt uns als erstes zu einer kleinen, aber in traumhafter Lage direkt am Meer befindlichen Schloßruine. Sie heißt Kinbane Castle, ist aber auf Grund starker Steinschlaggefahr leider unzugänglich. Um einige schöne Fotos aufzunehmen, gehen wir den schmalen und felsigen Fußweg hinab zur Ruine trotzdem ein Stück, kehren aber nach wenigen Minuten wieder um. Dann geht es weiter entlang der malerischen Causeway Coastal Route, wo sich die traumhaften Ausblicke auf das Meer und die Küstenlandschaft wie Perlen aneinanderreihen. Unseren ersten Zwischenstop legen wir auf dem kleinen Parkplatz Portaneevy Car Park ein. Wie der Name des Parkplatzes schon sagt, genießt man hier einen wunderbaren Ausblick auf die berühmte Carrick-a-Rede Rope-Hängebrücke, was natürlich nicht nur uns, sondern auch eine ganze Herde von Reisebussen und einheimischen Urlaubern anzieht. Komischerweise scheinen sich diese weniger für den herrlichen Blick zur Hängebrücke, sondern vielmehr für unser Zwickauer Nummernschild zu interessieren. Anders können wir es uns jedenfalls nicht erklären, daß 2 einheimische Männer in gebückter Haltung wie Rumpelstilzchen um unser Auto schleichen, als wir nach ausgiebigem Fotoshooting auf den verschiedenen Aussichtspunkten des Parkplatzes zum Bus zurückkehren. Ein paar Kilometer weiter treffen wir auf den gut gefüllten Besucherparkplatz zur Carrick-a-Rede Brigde, die wir natürlich auch noch aus der Nähe bewundern wollen. Hier treffen wir erstmals auch auf einige deutsche Fahrzeuge. Der Fußweg hinunter zur Brücke ist 1 km lang und mit unzähligen Aussichtspunkten gespickt. Nach einer kurzen Wanderung erreichen wir die ca. 25 m hohe und 20 m lange Hängebrücke, welche auf die kleine Insel Carrick-a-Rede führt. Leider müssen wir sie uns mit vielen anderen Touristen teilen. Angekommen auf der kleinen Insel machen wir eine kurze Rast, wobei wir die unzähligen Möwen beim Brüten beobachten, den Blick auf den azurblauen Atlantik genießen und uns die wärmende Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Unsere Ruhe wird leider von einer Herde englischsprachiger Touristen gestört die schon von weitem zu hören sind. „You are such a beautiful motive“ – kreischen sie, als sie sich uns nähern und schießen sogleich einige Fotos von uns. Wir erfahren, daß es sich bei der fröhlichen Horde um eine amerikanische Familie handelt, die sich offensichtlich auf den Spuren ihrer Vorfahren befindet und Irland von West nach Ost umrundet. Nach einem 10-minütigen Gespräch sind wir somit bestens informiert über alle unsererseits noch geplanten Reiseziele, welche die Familie natürlich schon auf ihrem Reiseplan abgehakt hat. So zum Beispiel unser nächstes Fahrtziel, der legendäre Giants Causeway. Diesen – oder besser gesagt dessen Parkplatz mit riesigem Visitor Center – erreichen wir nach ca. 15-minütiger Fahrt und einem kurzen Fotostop am Dunolverick Castle. Wir beschließen, das Besucherzentrum erstmal links liegen zu lassen, schließlich sind wir über das Naturwunder „Giants Causeway“ bereits bestens informiert. Der Giant's Causeway ("Damm des Riesen") befindet sich an der nördlichen Küste des County Antrim, Nordirland, östlich des kleinen Städtchens Bushmills. Stattdessen folgen wir dem Ratschlag der netten amerikanischen Familie von der Hängebrücke und schlagen den Wanderweg ein, welcher uns über die Steilküste von oben an den spektakulären Basaltstrand heranführen soll. Wir bereuen unsere Entscheidung nicht. Der schmale Pfad, auf dem wir nur ab und zu einem Menschen begegnen, führt durch leuchtend gelbe Ginsterhecken und eröffnet uns immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die farbenfrohe Steilküste und das Meer.
Weiter gehts dann durch eine herrliche Strandlandschaft zum „Giant’s Boot“, dem Schuh des Riesen, auf dem wir erstmal eine gemütliche Rast einlegen. Dann spazieren wir mit mittlerweile recht müden Füßen weiter zum eigentlichen Basaltstrand, auf dem schon einige Besucher herumkraxeln. Wie Orgelpfeifen reihen sich die sechseckigen, in Meeresrichtung immer kleiner werdenen Basaltsäulen aneinander und bieten uns eine stattliche Treppe hinab zum Meer. Vom ersten Moment an zieht uns die ungewöhnliche und eigenartige Schönheit dieser Steinlandschaft in ihren Bann und wir schießen ein Foto nach dem anderen. Man kann sich kaum vorstellen daß diese Basaltlandschaft tatsächlich von der Natur erschaffen wurde – oder etwa doch vom Riesen? Aber ach – was kümmert’s uns eigentlich? Auf den uralten Steinen des Giant Causeways genießen wir einen sonnigen und unbeschwerten Nachmittag und stellen mit Freude fest, daß nach und nach alle auf den Steinen herumkletternden Touristen in ihre wartenden Reisebusse zurückkehren und uns mit den Hinterlassenschaften des Riesen Finn Mc Cool alleinlassen. Leider scheint uns gerade jetzt der Wettergott zum ersten Mal in diesem Urlaub im Stich zu lassen. Immer dichter werdende Wolkenschleier hängen sich vor die Sonne und da wir mittlerweile auch ziemlich hungrig sind, beschließen wir schweren Herzens, den Giants Causeway zu verlassen. Da der Weg zum Auto in der Zwischenzeit leider nicht kürzer geworden ist, entscheiden wir uns für die Fahrt mit dem letzten Pendelbus, der gerade startet. Gegen 15:00 Uhr sind wir zurück am Auto, wo wir erstmal unsere Bäckersemmeln aus Ballycastle vertilgen. Danach fahren wir weiter zum berühmten Dunluce Castle. Die Ruinen dieser im 13. Jahrhundert errichteten Burg thronen auf einem 30m hohen, grün bewachsenen Basaltfelsen, so daß wir sie schon aus einiger Entfernung entdecken. Ein wahrhaft majestätischer Anblick, dessen düster-mystische Stimmung durch den mittlerweile komplett bedeckten Himmel noch verstärkt wird. Als wir am Castle ankommen, ist es leider bereits geschlossen. Dies hat den Nachteil, daß nicht jeder Winkel der alten Gemäuer für uns zugänglich ist, jedoch den Vorteil, daß wir den Rest des Schlosses ganz für uns alleine haben. Wir streifen also mutterseelenalleine durch die verwunschenen Mauern des Castles, beobachten die krächzenden Raben die über uns ihre Kreise ziehen und fotografieren was die Restbestände unseres heute morgen gekauften Filmmaterials noch zulassen. Unser nächster Anlaufpunkt ist nun die garnicht weit vom Dunluce Castle entfernte Bushmills-Distillery, die allerdings schon geschlossen hat und deshalb durch uns nur von außen bestaunt werden kann. Obwohl wir natürlich traurig sind, an keiner Führung durch die berühmte Schnapsbrennerei teilnehmen zu können ist es letzten Endes wahrscheinlich besser so. Ausgezehrt von einem wunderschönen Tag voller Eindrücke und Erlebnisse können wir kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen und es ist fraglich, ob wir in diesem Zustand überhaupt einen irischen Whisky vertragen hätten. Den Rest des Tages fahren wir entlang der Küste in Richtung Westen und legen nur noch den einen oder anderen wenig anstrengenden Aussichtsstop ein, so zum Beispiel am Magheracross-Parkplatz mit herrlicher Aussicht auf das Dunluce Castle und die weißen Felsen des bekannten White Rock Beach. Unser nächster Stop ist dann dem eben genannten Strand selbst gewidmet, wo wir einen kleinen Spaziergang machen, Muscheln sammeln und den rhythmisch ans Ufer schlagenden Wellen zuhören. Dann gehts weiter zum Magilligan Point, der Spitze der Magilligan Halbinsel, wo wir schon von weitem den dort befindlichen Rundturm Martello Tower erblicken. Da wir uns an dieser Stelle eigentlich einen Leuchtturm vorgestellt hätten und etwas enttäuscht sind, beschauen wir uns den Turm nicht näher, sondern kehren zurück in Richtung Portrush und halten Ausschau nach einem geeigneten Nachtquartier. Wir werden in der Nähe des Ortes Downhill fündig und haben auf der leeren Wiese des großen Campingplatzes absolut freie Stellplatzwahl. Wir sind überrascht, daß die Rezeption des Platzes kurz vor Mitternacht noch besetzt ist, obwohl kein einziges Auto auf dem Camp steht. Haben die etwa auf uns gewartet? ... Link Freitag, 1. September 2006
Montag, 29.05.2006 - National Bank Holiday in Scotland
fischin
12:58h
Highlands, Lochs und blaue Wiesen Strecke: Ardlui, Scotland > Ayr, Scotland Wir erwachen gegen 9:00 Uhr. Tino ist wieder nüchtern. Als wir aus dem Fenster schauen, erblicken wir zahlreiche einheimische Wandersleute mit Walkingstöcken, hohen Stiefeln und massenweise Gepäck, die Kurs auf die Beinglas-Farm nehmen. Die Sonne scheint, wird aber ab und zu durch rasch vorbeiziehende Wolken verdunkelt. Wir beschließen deshalb, es nach dem Frühstück den einheimischen Wanderern gleichzutun und ein paar Stunden schottische Bergluft zu genießen. Als optimale Wanderroute für Ungeübte, Leute mit lädiertem Knie, und welche die heute noch den gesamten Trossachs Nationalpark per Auto umrunden wollen, empfiehlt uns der Barkeeper von gestern den ca. 20-minütigen Aufstieg auf den „Haushügel“ des Camps. Die Wanderung sei leicht und von oben habe man einen großartigen Blick auf das Loch Lomond und seine Umgebung. Wir folgen seinem Ratschlag und wandern los. Nach ca. 1 Stunde, in der wir einen straffen Anstieg bewältigt haben und einmal bis auf die Knochen naß geworden sind, stehen wir mitten im Hügelland, es nieselt und das Loch Lomond ist noch nicht einmal in der Ferne zu entdecken. Auf eine derart lange Wandertour nicht im geringsten vorbereitet, haben wir natürlich auch nicht an etwas zu trinken, geschweige denn an ein paar Zutaten für ein kleines Picknick gedacht. Da wir aber auch nicht unverrichteter Dinge wieder umkehren wollen, beschließt Tino „eine Abkürzung zu nehmen“. Wir verlassen also den Wanderweg, stapfen durchs Hochmoor und obwohl ich Tino’s Ratschlag, nur auf den großen Grasbüscheln zu laufen bestmöglich zu beherzigen versuche, sind meine Schuhe bald randvoll mit braungelber Pampe. Fast schon wollen wir schon verzweifelt umkehren, da werden wir plötzlich für unsere Mühe belohnt: Von einem Hügel mitten in der Pampa eröffnet sich uns plötzlich der beschriebene Rundblick auf das Loch Lomond. Der sich im Tal dahinschlängelnde schmale See und die einsamen Bergketten des Nationalparkes erinnern uns ein wenig an die Fjordlandschaft Norwegens. Erschöpft fallen wir ins Gras, schauen den Wolken zu und erholen uns von der anstrengenden Wanderung. Der Wind weht uns kräftig um die Nase. Wolken ziehen schnell übers Land und im Wechselspiel des Lichtes sieht die Landschaft noch zauberhafter aus. Zwischen den Felsen entdecken wir immer wieder vereinzelte Schafe, die an trockenen Grashalmen kauen. Am liebsten würden wir den ganzen Tag hier oben verweilen, doch auf Grund der für heute geplanten Umrundung des Trossachs Nationalparkes müssen wir leider so langsam an den Rückweg denken. Da wir uns inzwischen fernab des Wanderweges befinden bleibt uns nun natürlich nichts anderes übrig, als querfeldein abzusteigen. Nach ca. 30 Minuten und 300 Höhenmetern, die wir größtenteils auf-dem-Po-den-Berg-hinabrutschend zurücklegen, ist mein selbstgebauter Wanderstock aus Naturholz zerbrochen und mein Knie nahezu funktionsuntüchtig. Glücklicherweise erreichen wir kurze Zeit später einen gut ausgebauten Wanderweg der uns ohne weitere Zwischenfälle zurück aufs Camp führt. Pünktlich um 15 Uhr sitzen wir in unserem Auto und sind uns darüber einig daß sich diese Wanderung absolut gelohnt hat. Nach einem kleinen Picknick verlassen wir schweren Herzens die Beinglas Farm, auf der wir uns, obwohl wir nur eine Nacht hier verweilen konnten, einfach nur pudelwohl gefühlt haben. Weiter geht es nun mit dem Auto quer durch den sogenannten „Loch Lomond & The Trossachs National Park“. Unsere Fahrt führt uns durch wunderschöne Berg- und Hügellandschaften und wir passieren folgende Orte und Sehenswürdigkeiten:
In Killin legen wir einen kleinen Zwischenstop ein und verweilen ein wenig an den romantischen Falls of Dochart.
In der Hoffnung, einige Informationen über die kostengünstigste und am wenigsten zeitaufwendige Fährverbindung dorthin zu bekommen, besuchen wir das Breadal Folklore Center. Leider kann uns die zwar sehr hilfsbereite, aber leider auch etwas ungeschickte Dame in der Touristeninformation nicht wirklich weiterhelfen. Nachdem sie während eines viertelstündigem Interviews endlich alle Daten und Abmessungen unseres Busses sowie seiner Passagiere erfragt und in ihrem Computer gespeichert hat spuckt dieser en endlich die Fahrpläne verschiedener Fährgesellschaften aus.Wir verlassen die Touristeninformation mit 3 Ausdrucken, welche folgende wertvolle Informationen enthalten:
Als wir wieder im Bus sitzen und links und rechts die Bergketten, Seen und Castles des Trossachs Nationalparkes an uns vorbeifliegen, haben wir alle Hoffnungen, die grüne Insel jemals zu erreichen, schon fast begraben.
Diese Art von kurzgeschorenem Rasen, ebenso wie rasenmähende oder rasenpflegende Einheimische sind hier, wie auch schon an der englischen Ostküste, ein oft anzutreffendes Bild. Unsere fast beendete Umrundung des Nationalparkes führt uns nun zurück nach Balloch, wo wir erstmal einen MC Donalds ansteuern. Gesättigt verlassen wir Balloch und damit auch das Loch Lomond und seine wildromantische Umgebung. Weiter geht es in Richtung Glasgow. Unterwegs stellen wir mit Erstaunen fest, daß wir von entgegenkommenden Autofahrern oder Fußgängern begutachtet werden als wären wir nicht in einem weißen VW-Bus sondern in einer knallroten Waschmaschine auf Rädern unterwegs. Was wollen die von uns? Nach einer Weile wird uns klar was ihre Blicke derart auf sich zieht - nämlich unser Lenkrad. Dieses ist natürlich, wie auch in jedem anderen PKW mitteleuropäischer Natur auf der linken Seite angebracht was für einen waschechten britischen „Rechtslenker“ einer mittelgroßen Sensation gleichkommt. Und das ist noch nicht mal verwunderlich, denn tatsächlich scheinen hierzulande kaum ausländische Touristen mit eigenem PKW unterwegs zu sein. Seit wir vor 2 Tagen die Fähre in Newcastle verlassen haben, ist uns nicht ein linkslenkendes Auto oder Wohnmobil aufgefallen. Und überhaupt scheinen hier nur wenige ausländische Urlauber unterwegs zu sein, was uns eigentlich nicht ganz verständlich ist. Auf der Autobahn Richtung Ayre interessiert sich einer der hiesigen Rechtslenker ganz besonders für uns. Immer wieder überholt er uns, schaut dabei interessiert in unser Fahrerhaus, läßt sich dann wieder zurückfallen und inspiziert neugierig unser Nummernschild. Als wir ihn wieder überholen hält er ein Schild an sein Fenster. Darauf hat er hastig in großen Buchstaben geschrieben: Ein Hallo nach Zwickau. Ein Leipziger. Wir passieren die Stadt Ayr und finden kurz darauf einen schönen Campingplatz an der Küste zur Irischen See. Auch hier sind nur noch wenige Stellplätze frei, aber einen von ihnen ist glücklicherweise unser. Wir parken unseren Bus ab und laufen dann, trotz langsam einbrechender Dunkelheit, nochmal hinab zum herrlichen Klippenstrand von Ayr Head. Als wir dort ankommen ist noch Ebbe aber die nahende Flut tost bereits heran. Dieses gewaltige Rauschen, das in der Dämmerung langsam verblassende Gelb des Ginsters und der Wind der um unsere Ohren weht sind so erholsam, daß wir am liebsten die ganze Nacht hier verbringen möchten. Es ist 22:30 Uhr und immer noch so hell daß man Muscheln suchen kann.
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